Eine Besonderheit des MAMUZ ist sein Augenmerk auf experimentelle Archäologie. Diese bietet die theoretische und praktischen Grundlagen um Forschungsergebnisse im Experiment kritisch auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen. Das Einbeziehen interdisziplinärer Forschungsmethoden sowie naturwissenschaftlicher Analysemethoden stellt hierbei ein wichtiges Hilfsmittel dar. Die gelebte Praxis experimenteller Archäologie ist im MAMUZ Schloss Asparn/Zaya zentraler Bestandteil der Kulturvermittlung im archäologischen Freigelände.

Die Erforschung ur- und frühgeschichtlicher Technologien und damit einhergehend das archäologische Experiment blickt in Asparn auf eine lange Tradition zurück. Seit Bestehen des archäologischen Freigeländes wurde Wert auf die Klärung historischer Fragestellungen durch praktische Versuchsanordnungen gelegt, vorzugsweise bei der Errichtung der archäologischen Denkmodelle wie dem neolithischen Langhaus, dem bronzezeitlichen Schwellenbau und vielen anderen mehr. Es wurden etwa Experimente zu prähistorischer Architektur, zu spätpaläolithischem Zeltbau sowie zum Backen von neolithischem Brot durchgeführt. Im Vordergrund stehen heute die Vermittlung und die Präsentation von lebendigen Kulturmodellen für eine breite Öffentlichkeit.

Einblicke in Experimentelle Archäologie

Interviews mit Expert:innen
Kienspann Beleuchtung im Bergwerk
© netta mea
Keramikbrand. Meilerbrand mit Tiermist
© netta mea
Experimentelle Kremation. Experimente zu Ritualen der urnenfelderzeitlichen Brandbestattungen
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Rennofen. Eisenverhüttung in der Ur- und frühgeschichte
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Rehbraten vor 20.000 Jahren. Zerlegung eines Rehs mit Steinwerkzeugen
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Zum experimentellen Bau einer Panflöte aus Röhrenknochen
© netta mea

Seit dem Jahre 1982 ist das archäologische Freigelände auch Zentrum und Ausbildungsstätte experimenteller Archäologie für die Universität Wien, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie. Die europaweite Vorreiterrolle des Museums im Bereich der experimentellen Forschung macht es bis heute möglich, dass jährlich drei- bis viertägige Seminare vor Ort angeboten werden, die das Herzstück von Lehrveranstaltungen für Fachstudenten bilden. Die Lehrveranstaltung beinhaltet eine Vorlesung zur experimentellen Archäologie und zur Technikgeschichte, deren Ziel zum einen die Vermittlung der theoretischen Grundlagen ist, etwa die methodische Herangehensweise und die Definition von Fragestellungen. Zum anderen sollen ebenso die praktischen Aspekte dieser Forschungsmethode einsichtig gemacht werden, indem technische Einrichtungen, Arbeitsvorgänge, Handwerkspraktiken und die Kenntnisse der Eigenschaften verschiedener Materialien vermittelt werden.

Das MAMUZ Schloss Asparn/Zaya setzt auch zukünftig einen Schwerpunkt auf die Experimentalarchäologie, sowohl was die Vermittlung im Freigelände betrifft, als auch die Weiterentwicklung als experimentalarchäologische Forschungsstätte. Die langjährige Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Experimentelle Archäologie“ der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte und dem Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie der Universität Wien sowie mit anderen Universitäten soll fortgesetzt und erweitert werden, um die international hervorragende Stellung des MAMUZ als Ausbildungsstätte und Wissenschaftsstandort behaupten und ausbauen zu können.

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